Im Alltag angekommen

Ach ja, die Zeit rennt und rennt…
Auch bei uns ist nun der Alltag eingekehrt zumindest jeweils von Montag bis Freitag und so jagt ein Wochenende das andere. Man gewöhnt sich an die Lebensweise hier, sogar an die ganzen Hunde (und das man bei den Fahrradtouren nach Feierabend im Wald halt ab und an ganz schön in die Pedale treten muss wenn man von den Viechern schon wieder gejagt wird).
Die Phase der Einarbeitung ist vorbei und wir sind nun voll in den laufenden Projekten involviert. Wir sind beide froh, spannende Aufgaben bekommen zu haben und es ist sehr motivierend, wenn man weiß das man gebraucht wird und nützliche Arbeit verrichten kann. Vor allem Daniel hat mal wieder Glück, alles was er hier lernt, wird auch im Schwerpunktsstudium (Systems Design) gelehrt, und so kann er natürlich schon dick vorarbeiten… Ihr seht also, trotz der ganzen Miniurlaube und Kneipentourerei, kommen die fachlichen Erfahrungen auf keinen Fall zu kurz!

Okay nicht ganz.... Also letzte Woche waren wir einmal mit Kollegen Kart fahren. War richtig cool! Ich hab immerhin den vorletzten Platz gemacht und damit mein Ziel erreicht nicht letzter zu werden :-D und Daniel ist sogar dritter geworden!

Am Wochenende waren wir wieder in den Bergen. Dieses Mal mit ein paar Leutchen der Mechanical Design Abteilung. Das war mal wieder ein richtig cooles und entspanntes Wochenende! Die Jungs haben sich erstmal ne dicke Wasserschlacht auf dem See gegönnt. Mann bleibt halt irgendwie immer Kind ;-)








Wasserschlacht im See

Chilln am Beach Club










Abendliches Wizzard Extreme zocken


Auf der Fahrt hatten wir ein interessantes Gespräch mit der Frau von Jessys Chef (ist eine Rumänin mit teilweisem australischen Ursprung…). Es ging um das Problem, das die Rumänen mit den Zigeunern haben. Sie nahm auch kein Blatt vor dem Mund und machte uns recht deutlich, wie sehr die Rumänen die Zigeuner hassen… Verstärkt wird dies aktuell wohl auch, weil die EU von Rumänien nun fordert, den Zigeunern ihre Freiheiten zu lassen, da die ein Recht da drauf hätten. Das kotzt die Leute hier ganz schön an, weil die Zigeuner ganz einfach nur am schmarotzen sind.

Sie seien zwar weitestgehend friedfertig und nicht wirklich bösartig, jedoch wollen sie sich einfach nicht integrieren, leben in ihrer eigenen subkultur, arbeiten nicht, schicken ihre Kinder nicht zur Schule (deshalb sehr sehr hohe Analphabetenrate trotz Bemühungen des Staates –natürlich nach Forderungen der EU – die Kinder in den Schulen auch ohne Geburtsurkunden und Kosten in den Schulen aufzunehmen). Stattdessen ziehen sie in großen Familiengruppen von Ort zu Ort, klauen Haushaltsgegenstände, Nahrung, kleinere Wertgegenstände, müllen alles zu (naja gut, wie wir gesehen haben, machen das die normalen Rumänen ja auch…) und schicken ihre Alten und die Kinder zum Betteln! Und das kuriose ist, dass die sich mit dem Erklauten und Erbettelten dicke, protzige Villen bauen, dann aber nur wenige Räume da drinnen wirklich benutzen…
Was die Rumänen auch sehr sehr stört, ist, das der Rest Europas die Rumänen oft gleichsetzt mit den Zigeunern, also davon ausgeht, dass Rumänien das Ursprungsort der Zigeuner ist, seitdem damals die Grenzen geöffnet wurden und die Zigeuner sich auch in Frankreich, Italien, Süddeutschland etc breitgemacht haben. So hat Frankreich z.B. ihren Zigeunern sogar die Flüge nach Rumänien bezahlt, damit die aus dem eigenen Land wieder verschwinden, zurück in ihr „Nest“. Das ist für die Menschen hier natürlich sehr sehr sehr beleidigend und absolut unmissverständlich. Es gibt wohl mehrere Theorien von woher die Zigeuner ursprünglich herkommen (eine ist, dass die Zigeuner Nachfahren von indischen Sklaven sind…). In Rumänien gibt es wohl deshalb so viele, weil die Gruppierungen hier ausreichend Platz hatten (von Landschaft her) und sich ungestört ausbreiten konnten. Tjo soweit die Zusammenfassung von ihrer Darstellung von den „ţigan“ (so werden Zigeuner hier sehr abwertend genannt). Die Prachtbauten gibt es wirklich, haben selbst schon ein paar von denen gesehen (leider nicht fotografiert). Seitdem bekommen die kleinen bettelnden Kinder nicht einen Blick gewürdigt von uns. Klar, tut zwar weh, aber das dumme ist, wenn man denen was gibt, verbessert man zu wirklich null Prozent deren Situation, weil alles, wirklich alles, nur zu den „Oberbossen“ der Gipsys kommt und da haben wir echt kein Bock drauf, denen ihre Villen mit zu zahlen. Ein Beispiel: Die Tage haben wir uns einem kleinen Jungen erbarmt, der in den Mülleimern nach Essen gesucht hat. Jessy hat ihm daraufhin einen Döner gekauft, aber den hat er nicht gegessen, nein nein er hat sich dann trotzdem ne Ladung aus dem Mülleimer geholt (für sich) und den frischen Döner hat er dann wohl seinen eltern gebracht oder wem auch immer. Das war auf jeden Fall nicht so ganz unser Plan…

Was gibts sonst neues? Hmm.... wir sind nun zu dritt.... nein, kein Baby... nur eine Babykatze. Ihr Name steht noch nicht fest. Ich tendiere ja zu Angus, ihr wisst schon das Frettchen von MTV.


                                  Unsere Romi... ... einfach nur süß



Aber Daniel genehmigt es natürlich nicht weil erstens kein Frettchen und zweitens kein Männchen... Naja, mittlerweile haben wir sie auf den Namen Romi (als Kurzform von Romana, weil Romänien und so ne^^) getauft. Seit heute hat sie einen europaweiten Ausweis und hat nen Chip implantiert, entwurmt und geimpft. Somit ist sie nun von einer Strassenkatze zur Hauskatze erfolgreich transformiert worden und erfüllt die Voraussetzungen für den Einflug nach Deutschland! Die gute bringt jetzt natürlich ordentlich Leben in die Bude (ausser heute, die ganzen Spritzen haben ihr wohl doch ganz zu schaffen gegeben)

Bei uns sind jetzt endlich mal nur um die 25 Grad angesagt. Wurde auch mal Zeit nach einer Ewigkeit mit über 35 Grad und kaputter Klimaanlage in Daniels Büro… (apropos: wer denkt, in Deutschland arbeiten die Handwerker langsam und unzuverlässig, der sollte mal die Handwerker hier kennen lernen :) ) Wie oft die jetzt an dem Kühlkörper gepfuscht haben und am nächsten Tag wieder ranmussten, einmal hats dann voll zwischen Hella-Verantwortlichen und Handwerker geknallt, weil denen der Geduldsfaden auch gerissen ist. Dadurch hatte Daniel mal direkten Einblick in die temperamentvolle Art und Weise, wie Rumänen streiten. Dumme war nur, dass er gerade TelCo mit Detroit hatte (Arbeitskollegen von Tobi) und dadurch vieles nicht wirklich verstehen konnte bei der hitzig-lauten Geräuschkulisse :D)

Sodele, jetzt machen wir aber mal Schluss. Grillen jetzt gleich wieder mit unseren Nachbarn. Wir hoffen, bei euch kehrt der Sommer doch mal wieder zurück, das was wir bei den Nachrichten bei 1live morgens beim Frühstück hören, klingt ja mal wieder richtig nach deutschem Sommer! ;-)

Unglaublich...

.... wie schön es ist hier abends mit den Kollegen in einer Kneipe an der Bega zu sitzen und Timisoreana zu trinken. Es fühlt sich an wie Urlaub bei einer Temperatur von ca. 25 Grad nachts.




... nach dem Feierabend um 6 ins Freibad gehen zu können und immernoch 30 Grad und Sonne zu haben. Einfach genial und wieder Urlaub nach Feierabend!



... wie schön die Landschaft ist. Unser Kurzurlaub von Freitag bis Sonntag zum Lacul Secu war echt schön. Viele Berge und ein See in dem man tatsächlich auch schwimmen konnte. Hin sind wir mit einem Zug der niedrigeren Klasse gefahren. Es war soooo heiß. Wir haben für die 100km ca. 3h gebraucht. Dafür hat uns eine Fahrt gerade mal 2,50 Euro gekostet. Auf dem Rückweg haben uns 2 Rumänen mitgenommen die so gut wie kein Englisch konnten. Die hatten glatt mal wieder ne kleine Autopanne, was deren eigene Schuld war, weil der Fahrer, ein Musiker, nicht gescheit schalten konnte. Er hatte die Kupplung schleifen lassen und die Karre so hoch drehen lassen, dass das Öl zu heiß wurde und das ganze ordentlich qualmte. Aber nach einer halben Stunde sind wir dann weiter gefahren.



.... dass der Typ nicht mal wusste, wie er seine Motorhaube öffnen kann. Ich habe hier mittlerweile das Gefühl, dass jede deutsche Frau, Blondinen eingeschlossen, besser fährt, als jeder Rumäne, mit dem ich bisher gefahren bin!



.... wie heiß es hier ist. Das Wochenende um die 35 Grad und heute 39 Grad. Echt abartig! Die Bude ist so warm dass man kaum schlafen kann.



... wie scheiße es ist nach einer sau warmen nacht nicht schlafen zu können weil es so heiß war und dann nicht mal duschen zu können weil so gut wie kein Wasser kommt.



... bei Daniel im Büro ist gerade die Klimaanlage ausgefallen :-D....


... warum in der Wetteranzeige fuer Timisoara immer eine Wolke gezeigt wird. Hier hats weit und breit keine einzigen^^


Also wie ihr hört ists eigentlich janz jut hier. Leider haben wir seit gestern irgendwie kein Internet mehr in der Wohnung daher werden die Posts wohl kürzer und die Bilder müssen auch warten.....

Erste Woche geschafft ;-)


Nun ist schon wieder eine Woche rum und mal wieder Zeit für einen Post.

Unsere Wohnung ist echt superschön (siehe Bilder) und im Stadtteil Dumbravita (ausgesprochen: Dumbrüwiza), einem  kleinen Vorort von Timisoara  gelegen. Hier befinden sich generell viele teurere Domizile und kleine Villen. Wenn uns unsere Arbeitskollegen, die im übrigen super nett und hilfsbereit sind, fragen, wo wir wohnen, dann wissen sie sofort Bescheid. Vermutlich können sich die meisten von ihnen nicht annähernd eine Wohnung hier erlauben. Das ist irgendwie dann ein beklemmendes Gefühl, wenn wir ollen Praktikanten erstmal in so große und durchaus luxuriöse Apartments kommen, und die hier arbeitende Ingenieure oftmals auch in den typischen Blockbauten wohnen… Nachmittags gehen wir immer in eine Pizzeria wo man für max. 3 Euro ein 3-Gänge-Menü bekommt. Okay, der dritte Gang zählt nicht wirklich. Trotz der mühevollen Versuche unserer Kollegen uns zu übersetzen, was es gibt, wissen wir vorher oft nicht wirklich was wir für eine Rumänische Spezialität bekommen.  So hatte Daniel am Freitag das Vergnügen einen ganzen Teller weiße Bohnen essen zu dürfen *Beurk* Aber meistens ist es ganz in Ordnung und es ist immer ganz lustig mit den rumänischen Kollegen…

Wir haben uns erst mal Fahrräder gekauft. 75 Euro hat  eins gekostet. Das merke ich aber auch jetzt schon, da ich schon 2 Schrauben verloren habe. Es geht einfach nichts übers MADE IN GERMANY. Mit den Bikes hier zu fahren erfordert einiges an Aufmerksamkeit. Die Autofahrer achten kein bisschen auf Biker. Außerdem gibt es nicht wirklich gescheite Fahrradwege und überall gibt es extrem hohe und kantige Bordsteine. Trotzdem haben wir am Samstag und Sonntag die Stadt mit dem Fahrrad erkunden können. Am Samstag besuchten wir einen Tierpark, der tatsächlich besser war, als der Lippstädter Tierpark^^ Uns erwartete  zum Beispiel die Wildkatze (gut, hätte genauso Daniels Kater sein können, wenn er mal wieder ne Woche auswärts unterwegs war… :-D), paar Affen und Bären, die sich immer gekloppt haben…
Flitzpipe und Alfons haben sich vermehrt


Die (Haus)katze



Die Innenstadt von Timisoara ist unglaublich schön. Von einer Sekunde auf die andere (wenn man durch den Verkehrsring gekommen ist) fühlt man sich wie in einer komplett anderen Welt. Der Piata Unirii (Einheitsplatz) ist umgeben von tollen, teilweise restaurierten barocken Altbauten und ist Weltkulturerbe. Überall chillen die Leute bei  einem kühlen Drink, es gibt keinen Autolärm und keine penetrante Musik. Perfekt fürs work-outen…





Ein paar Meter weiter befindet sich der Piata Victoriei (Freiheitsplatz), an dem der damalige Diktator, vom Volk hingerichtet wurde. Geht man diese Straße entlang, so läuft man direkt auf die Kathedrale zu. Auch ein sehr beeindruckendes und filigran ausgearbeites Monument…


Im Giebel:

Einschusslöcher der Revolution


Auch in Timisoara sind leider sehr viele Straßenhunde unterwegs. Tagsüber gammeln sie harmlos in den Ecken rum aber nachts legen sie dann richtig los und wir möchten ihnen nicht begegnen. Hundegebell die ganze Nacht durch (und zusätzlich gibt nebenan ab 3 Uhr morgens dann der Hahn noch lautstark seinen Senf dazu und schafft es sogar, die Hunde zu übertönen), das lässt einen Nachts nicht unbedingt gut ausruhen. Naja, schauen wir mal… Vorgestern haben wir uns leider ein bisschen mit den Fahrrädern verfahren und auf einmal war es schon dunkel. Ich glaube, soviele Hunde auf einmal haben uns noch nie in so kurzer Zeit verfolgt: Da hieß es, Augen zu und einfach nur in die Pedale treten, denn von jedem Grundstück kamen die Viecher von allen Seiten und verfolgten uns (zum Glück aber nur bis jeweils zum Revierende). Puls war noch ein ganzes Weilchen erhöht als wir es endlich ins Apartment geschafft haben!

Jetzt sind wir mal gespannt, was die neue Woche so bringt. Daniel geht mit seiner Abteilung von Donnerstag bis Samstag auf ein Teambuilding in einen ca 150 km entfernten Nationalpark (Nachtwandern, Kanu, Paintballen…). Da freut er sich natürlich schon riesig drauf. Mal gucken, was ich dann hier so alleine machen werde (Mall -> shoppen? )

Achja die Frauen hier sind wirklich hübsch. Vermutlich hübscher als die in China oder Amerika :-D und wenigstens alles natürlich^^

Btw: Kann uns irgendjemand sagen wie man hier an Maggi kommt??? *Verzweiflung*


Lasst doch mal was von euch hören! Was gibt’s in der schönen Heimat so neues?



Wetter in Timisoara

Wetter in Lippstadt


Unser bester Mann (/Frau)

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